Zentrum für Wissens- & Innovationstransfer

Wettbewerb 2017

Entwurf für einen Neubau am Standort der Karl Franzens Universität Graz

 
© Karrer Oehlinger Architekten

Zentrum für Wissens- & Innovationstransfer

Präambel

Ziel der Planung war, in Hinblick auf die Erhaltung der denkmalgeschützten Villa sowie der sensiblen Altstadtsituation die Höhenentwicklung der Neubebauung so nieder als möglich zu halten und die Anbindungen an den Altbau mit größter Sorgfalt und Zurückhaltung zu bewerkstelligen, um so eine harmonische Ensemblewirkung auch in Blickrichtung einer späteren Wechselwirkung zum ostseitig gelegenen Park zu erreichen.

 

Städtebauliche Situation und Erschließung

Die Zugangssituation bzw. Fuß- und Radwegverbindung des Areals in Nordsüdrichtung wird im südlichen Zugangsbereich durch eine Platzbildung mit Schanigarten im Freien unter dem geschützten „Naturdenkmal“ der Platane zu einem attraktiven Stadtraum erweitert. Anlieferung für die Druckerei der ÖH im Norden bzw. das Cafe im Süd-Trakt sowie die Einfahrt in die Tiefgarage soll entlang der östlichen Grundgrenze erfolgen.

 

Funktion und architektonische Gestaltung

Zentrale Bedeutung wurde dem Herzstück des Bauvorhabens dem COWORKING  zugemessen. Daraus resultierend wurde die denkmalgeschützte Villa für diese Funktion ausgewählt. Auf die schwierige Bestandssituation der großen Raumtiefen einerseits und den verhältnismäßig kleinen Fensterflächen andererseits wird dahingehend reagiert, dass das ganze Objekt im Mittelteil völlig entkernt wird. Für diese neue Atriumsituation wird mit einer großflächigen Verglasung in der Dachebene eine völlig neue Raumsituation geschaffen.

Die Räume im Erdgeschoß, 1. und 2. Obergeschoß sind völlig frei auf das lichtdurchflutete Atrium hin orientiert. Dadurch soll eine räumliche Offenheit für das gesamte Objekt geschaffen werden, welche - adäquat zur Aufgabenstellung - einer umfassenden Kommunikationsmöglichkeit die räumliche Entsprechung gibt.

 

D a s  g a n z e  H a u s  i s t  B e g e g n u n g s z o n e.

 

Besonderes Augenmerk wurde auf den Anschluss des Nordtraktes an den Altbau gelegt.

Ein über die gesamte Höhe des Altbaus durchgehender Luftraum erlaubt die Erhaltung der gesamten nördlichen Altbaufassade einschließlich des Eingangsvorbaues, dessen Dach als Terrasse für eine Pausenfunktionen nutzbar gemacht wird.

Während im Erdgeschoß und Untergeschoß des Nordtraktes die publikums-intensiven Räume der ÖH untergebracht sind, wurden die Einzel- und Kleinbüros im 4. und 5. Obergeschoß in sich relativ abgeschlossen angeordnet.

1., 2. und 3. Obergeschoß ist dem ZWI zugeordnet und mittels durchgehender Magistralen mit dem Altbau und dem Süd-Trakt verbunden.

 

Statisches Konzept und Materialität

Für die statische Konstruktion werden unterzugfreie Stahlbetonflachdecken und Stahlbeton-Stützen in Sichtbeton vorgeschlagen.

Für den Boden werden geölte Eichriemen natur vorgeschlagen, während Deckenelemente mit Schallschluckfunktion Bestandteil eines integrierten Beleuchtungskonzeptes sein sollen.

Die gesamte Fassade ist als eloxierte Aluminiumfassade in einem dunklen Bronze-Ton konzipiert, während die Sonnenschutz-Faltelemente als goldfarben eloxierte Lochblechelemente gedacht sind und in gerafftem bzw. ausgezogenem Zustand durch ihr plastisches Erscheinungsbild eine abwechslungsreiche Lebendigkeit vermitteln.

 

Heizung und Sommerkühlung sollen durch Bauteilaktivierung unterstützt werden.

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